BIENNALE GIARDINI // PART 1

31.10.11

Wenn Nationen friedlich aufeinander treffen und sich nur um einen Goldenen Löwen kämpfen, die Grenzen fix gezogen und die Spielregeln einheitlich sind, dann ist man nicht in der UNO in Genf sondern an der Biennale in Venedig. Nach meiner Ode an das Schweizer Pavillon hier weitere Eindrücke des Giardinis.

GROSSBRITANNIEN
Mike Nelson gestaltet das von Aussen schicke Pavillon in ein verlassenes Haus, indem sich der Besucher störend & fremd fühlt, sich gleichzeitig aber auch dazu verleiten lässt, Spuren & Hinweise der früheren Bewohnern zu suchen. Als Highlight der Transformation empfand ich die Dunkelkammer, die das Konzept bricht und neue Interpretationen zulässt. Die Idee des Pavillon fand ich schön, die Umsetzung scheiterte aber an zuviel Kulisse.



KANADA
Ein Pavillon, das man eher als normales Museum als innovative Kunst bezeichnen könnte. Die Bilder von Steven Shearer verbinden Impressionismus & Rock, das Resultat ist zwar ästhetisch aber nicht mehr. 




JAPAN
Ein wunderschönes Pavillon. Tabaimos Videoinstellation ist berührend & inspirierend. Leider kann ein Foto ihr nicht gerecht werden. 




ISRAEL
Im Israelischen Pavillon war ich leider nicht, der Spruch an der Fassade finde ich aber ganz schön. Deshalb hier ein Wortspiel zum Montag für euch ;) 




USA
Das Pavillon der USA passt perfekt zum Land: Wenig Inhalt, grosse Unterhaltung. Auch wenn die Interpretationen der Kunst von Jennifer Allora & Guillermo Calzadilla etwas anderes behaupten: die Werke sind plakativ. Ihre Gesellschaftskritik ist dermassen Klischeehaft, dass sie einen lachen lässt. Aber das hat ja auch was Gutes. 


1 comment:

  1. "Kämpfe nie zu lange mit dem selben Feind, sonst passt er sich deiner Strategie an" Hat einmal ein von Clausewitz geschrieben. Ich find es spannend, dass die amerikanische Antikultur jetzt auf dem gleichen Niveau agiert wie die Instanzen, gegen die sie eigentlich protestiert... 

    Danke für den schönen, kleinen Einblick. 

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