LAYOVERS IN ATHENS // MY LIFE AS A FLIGHT ATTENDANT (4)

27.11.12


Hat man jede Destination einmal gesehen, entwickeln sich schnell Präferenzen. Diese haben bestimmt nicht nur mit der Stadt sondern genauso viel mit den Erlebnissen zu tun, die man an den jeweiligen Orten hatte. Und ich bin mir sicher, dass auch Problemen Zuhause, ein privater Höhenflug des Glücks oder starre Vorstellungen das Bild prägen, ohne dass der Ort irgendetwas dazu beiträgt. Nichtsdestotrotz freute ich mich bei der monatlichen Veröffentlichung des Flugplans sehr, als ich sah, dass ich ganze vier Mal in Athen übernachten würde! Athen, einer meiner liebsten Night-Stops. Hier eine kleine Schilderung wie ich diese Metropole erlebt habe.

Während Griechenland momentan als Synonym zur Eurokrise steht, fliegen wir Athen immer noch mehrmals täglich von Genf und Zürich an. Pro Nacht sind mindestens vier Crews in Athen stationiert; jeweils eine Crew, die spät abends den Flieger von Zürich bzw. Genf bringt und eine, welche die Flieger in aller Frühe wieder zurück befördert. Die Destination Athen ist meistens nicht nur bei mir, sondern bei der ganzen Besatzung äusserst beliebt; nicht nur dürfen wir luxuriös im Hilton nächtigen (von dessen Dachterrasse der abendliche Blick auf die Akropolis atemberaubend ist), sondern freuen uns auch immer auf die Sonnenstrahlen, welche in der Schweiz leider immer weniger werden. Landet man am Nachmittag, kann am Abend griechisch gegessen werden, an Restaurants mit köstlichen Spezialitäten mangelt es nicht. Man findet authentische Lokale in der Nähe des Hotels aber auch in der gepflegten Altstadt. Überhaupt ist Athen nicht die dreckige, arrogante Stadt wie in den Medien gezeichnet. Die Menschen sind fröhlich und offenherzig, die Stadt relativ sauber und voller schönen Ecken. Landet man spät, trinkt man meistens mit der Crew noch ein Fix in einer Bar hinter dem Hilton oder ein überteuertes Cocktail auf der Dachterrasse. Am Morgen wird dann das überschwängliche Frühstück genossen, für das sogar Spätaufsteher gerne den Wecker stellen. Danach legt man sich entweder mit einem spannenden Buch an den Pool oder man macht sich auf, die Stadt Stückchenweise zu entdecken.

Der Besuch der Akropolis stand natürlich ganz oben auf meiner Liste. Obschon ich an einem Montag im Oktober dort war, drängten sich ganze Menschenmassen auf dem Hügel um die imposanten Überbleibsel der einst so grossartigen und mächtigen griechischen Kultur zu geniessen. Ob bei sengender Sonne – zumindest fühlten sich die 30 Grad verglichen mit der kalten Schweiz, wo ich ja Stunden zuvor noch war, so an – und überschwemmt von knipsenden und zwitschernden Asiaten, Arabern und Europäer der Ort noch seine Magie voll entfalten konnte, wage ich zu bezweifeln. Trotzdem sind die Bauten und die Aussicht auf die Riesenstadt Athen atemberaubend!

Kaum weg von der Akropolis merkt man dann auch, dass die Krise ihre Spuren hinterlässt. Sind mehr als genug Kunden in der Nähe dieser Attraktion, findet man in Nebenstrassen ein leeres Geschäft nach dem anderen. So erstaunt es dann auch nicht, dass der Flieger am morgen früh zurück voller Geschäftsleute ist, die Kunden und Arbeit auswärts suchen.

Die früheren Texte zu diesem Thema gibt →da.

Find this column about my life as a flight attendant in English →here.

2 comments:

  1. grossartiger post, Athen ist eine sehr schöne Stadt! und by the way cooler blog! :)

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  2. kalimeeera orea!

    bringsch mier mal en mastiha mit biiittteeee... i dörf nur no grossi flugi flüüge.
    in ny muesch mal in 40/40 club! (besser als s'bogart...) :-)

    see you around!

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